Gorbatschow warnt

Expräsident: Es drohen »verlorene Jahre«

  • Lesedauer: 1 Min.

Moskau (AFP/ND). Angesichts der Ankündigung des russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin, erneut für das Präsidentenamt kandidieren zu wollen, hat der frühere sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow vor der Gefahr »sechs verlorener Jahre« gewarnt. Der Schritt Putins sei zwar zu erwarten gewesen, schrieb Gorbatschow am Montag in der Tageszeitung »Nowaja Gaseta«, doch befinde sich Russland in einer schwierigen Lage, es müsse aus seiner »Sackgasse« heraus.

Gorbatschow rief den künftigen Präsidenten zu »ernsthaften Veränderungen« auf. »Es wird ein Fehler sein, wenn er alles unverändert lässt, nur an seinen Machterhalt denkt und seine alte Mannschaft zu halten versucht, die für die gegenwärtige Situation verantwortlich ist«, schrieb er. Russland werde sich in solchem Falle nicht vorwärts bewegen.

Präsident Dmitri Medwedjew hatte Putin am Sonnabend für die Kandidatur zur Präsidentschaftswahl im März vorgeschlagen. Putin war bereits 2000 bis 2008 Staatschef. Da die Verfassung einem Präsidenten nur zwei Legislaturperioden in Folge zugesteht, machte er den Posten danach für Medwedjew frei und wurde Regierungschef.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.