Analysen und Prognosen eines »Russlandverstehers«

Alexander Rahr hält Ängste in der EU für »maßlos übertrieben«

  • Detlef D. Pries
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Glückliche Fügung: Gerade ist in Moskau die Entscheidung darüber gefallen, wer sich 2012 in Russland der Präsidentenwahl stellen (und sie zweifellos gewinnen) wird. Da erscheint hierzulande ein Buch, das Russland – wie es ist und wie es werden könnte – zu erklären versucht.

Alexander Rahr: Der kalte Freund. Warum wir Russland brauchen: Die Insider-Analyse. Carl Hanser Verlag, geb., 311 S., 19,90 Euro.
Alexander Rahr: Der kalte Freund. Warum wir Russland brauchen: Die Insider-Analyse. Carl Hanser Verlag, geb., 311 S., 19,90 Euro.

Wer sich ernsthaft mit dem heutigen Russland befasst, kommt schwerlich um die Analysen Alexander Rahrs herum. Der Leiter des Berthold-Beitz-Zentrums, das sich als Kompetenzzentrum für Russland, die Ukraine, Belarus und Zentralasien in der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) begreift, gilt nicht nur als Kenner des Landes, bisweilen wird er auch »Russlandversteher« genannt. Das ist freilich nicht immer freundlich gemeint.

Inzwischen 52-jährig, ist Rahr seit 1990 regelmäßig zu Gast im flächengrößten Staat der Welt. (Vorher war er es nie, weshalb seine Vorstellungen von der Sowjetunion von manchen Klischees behaftet sind.) Er hat etliche Größen aus Politik und Wirtschaft in persönlichen Gesprächen und Diskussionsrunden erlebt. Wenn er auf diesem Hintergrund gern und oft den gängigen Urteilen und Vorurteilen über russische Vorgänge widerspricht, handelt er sich damit schon mal den Vorwurf zu großer Vertrauensseligkeit ei...


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