Feldversuch mit Versichertengeld
Im Monat Oktober starten die gesetzlichen Krankenkassen die Ausgabe der elektronischen Gesundheitskarte
Seit 2002 die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte beschlossen wurde, gibt es Streit darum. Kritiker schelten sie als Milliardengrab und verfehltes Projekt, so überflüssig wie unsicher. Befürworter sehen in ihr die Grundvoraussetzung für eine moderne Gesundheitsversorgung. Von morgen an werden die neuen Karten an die Versicherten ausgegeben.
»Kleine Karte, große Wirkung: Die neue elektronische Gesundheitskarte (eGK) ist ein großer Schritt in die Zukunft« – verspricht die AOK in einem Schreiben, das sie dieser Tage ihren Versicherten schickt und in dem sie um die Bestätigung der persönlichen Daten und die Übersendung eines Passbildes bittet. Der Ton erinnert an Werbung für ein Medikament, in der die Nebenwirkungen bekanntlich auch immer verschwiegen werden.
Was die AOK euphorisch anpreist, wird in den nächsten Monaten die bisher gebräuchliche Chipkarte aller gesetzlich Krankenversicherten ablösen. Das Ganze ist die Folge eines Gesetzes aus dem Jahre 2004. Es sollte der Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung dienen. Zu diesem Zweck gründeten Kassen, Ministerium, Ärzteverbände und Sicherheitsbehörden 2005 die gematik GmbH, in der seitdem ca. 150 IT-Experten jährlich 30 Millionen Euro zur Entwicklung dieser elektronischen Gesundheitskarte verballern, die sie...
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