Debatte um die Zukunft des Landes

  • Lesedauer: 2 Min.

Potsdam (dpa). Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat im Landtag auf die Verantwortung der Politik bei der Gestaltung der Zukunft des Landes verwiesen. Auf Antrag der Linksfraktion beschäftigten sich die Parlamentarier gestern in einer Aktuellen Stunde mit dem Thema Zukunftsdebatten. Die Opposition aus CDU, FDP und Grüne kritisierte, die rot-rote Regierung habe dazu keine Lösungen parat.

Platzeck hingegen warf der Opposition vor, im Schatten der Vergangenheit zu versinken. Sie müsse aber die Regierung treiben und mit besseren Vorschlägen die Zukunftsdebatte führen. »Pflicht der Politik ist es, die Enkeltauglichkeit der Gesellschaft zu garantieren.« Dazu gehöre auch, zu sagen, wenn etwas nicht mehr geleistet werde könne, weil das Tischtuch nicht reiche.

CDU-Fraktionschefin Saskia Ludwig erinnerte Rot-Rot, dass Regieren nicht bedeute, Fragen zu stellen, die die Opposition beantworten solle. Das gewählte Thema der Aktuellen Stunde bezeichnete sie als krude. Die Linksfraktion solle ihre Forderungen unter anderem zur Energiestrategie an die Landesregierung stellen.

Nach Ansicht des FDP-Fraktionsvorsitzenden Andreas Büttner hat sich die Linksfraktion mit dem Thema der Aktuellen Stunde auf einen »Selbstfindungstrip« begeben. »Nachhaltigkeit bedeutet, keine ungedeckten Schecks auf die Zukunft aufzunehmen«, sagte er.

Marie Luise von Halem, Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Fraktion, sagte, Zukunftsdebatten brauchen mehr als Aktuelle Stunden, nämlich gute Politik.

Linksfraktionschefin Kerstin Kaiser appellierte an die Verantwortung der Politik, mehr Anstöße zu geben. »Zukunftsfähig zu arbeiten heißt für uns, soziale Fragen von heute rechtzeitig zu erkennen, bevor sie Schicksalsfragen werden, bevor Risse in der Gesellschaft zu unüberwindlichen Gräben wachsen.« Ihrer Ansicht nach sollte sich beispielsweise das Wirken von Enquetekommissionen auf die Zukunft orientieren. Sie stellte aber auch klar, dass man sich den Lehren und der Last der Vergangenheit bewusst sein müsse.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.