Die Geschichte fühlen

Das alternative Theater Trono in Bolivien sucht nach neuen Wegen des gesellschaftlichen Miteinanders

  • Thomas Guthmann
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.
Teatro Trono wurde vor 20 Jahren als Projekt für Straßenkinder in der bolivianischen Stadt El Alto gegründet. Sozialarbeiter fördern die Kinder und Jugendlichen aus der mehrheitlich armen und indigenen Bevölkerung vermitteln spielerisch den gesellschaftlichen Umbruch, den
das Land derzeit erlebt.
Teatro Trono wurde vor 20 Jahren als Projekt für Straßenkinder in der bolivianischen Stadt El Alto gegründet. Sozialarbeiter fördern die Kinder und Jugendlichen aus der mehrheitlich armen und indigenen Bevölkerung vermitteln spielerisch den gesellschaftlichen Umbruch, den das Land derzeit erlebt.
Ariel ist weiß geschminkt, trägt eine Clownnase und bunte Hosen. Mit einem Dutzend Kindern im Alter zwischen fünf und zehn Jahren bringt er den Tanzsaal zum Beben. Es werden Tiere imitiert. Wie trötet der Elefant? Wie brüllt ein Löwe? Die Kinder stehen sich gegenüber und fauchen und tröten sich an. Es herrscht ein Riesenlärm und Durcheinander, die Kinder haben sichtlich ihren Spaß. »Die Tierübung ist ein Teil der Clowntechniken«, meint der 18-jährige Ariel, »Ein wichtiger Aspekt ist dabei, seine Angst zu verlieren und aus sich herauszugehen, wie ein Clown eben.« Die Kleinen, die tröten und brüllen, sind die Tronitos, der Nachwuchs von Teatro Trono, einem der renommiertesten alternativen Theater in Bolivien.

In El Alto, hoch oben, wo Erde und Himmel sich berühren, hat Teatro Trono seinen Stammsitz. In 4000 Metern Höhe, im bolivianischen Hochland, steht das COMPA, ein Haus mit einem großen Theatersaal, Tanzsälen und Workshopräumen, ab...


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