Werbung

Dschibril will gehen

Libyens Ratschef: Nicht in neuer Regierung

  • Lesedauer: 2 Min.
Bei der zukünftigen Entwicklung Libyens will der Chef des Nationalen Übergangsrates, Mahmud Dschibril, keine Führungsrolle mehr spielen.
Tripolis (AFP/nd). Er werde kein politisches Amt in der neuen Regierung übernehmen, sagte Dschibril in Tripolis. Das Exekutivbüro des Übergangsrates werde seine Arbeit aber bis zur »völligen Befreiung« Libyens fortführen, versicherte Dschibril, der sich im Übergangsrat dem Widerstand der Islamisten ausgesetzt sieht. Der Rat hatte erklärt, die Bildung einer Übergangsregierung zu verschieben, bis das Land vollkommen unter Kontrolle sei.
Der republikanische US-Senator Mark Kirk sagte nach einem Besuch in Libyen, Dschibril habe ihm gegenüber erklärt, vorgezogene Wahlen zu befürworten. Zudem habe er versichert, dass die Islamisten lediglich auf 10 bis 15 Prozent der Stimmen kommen würden. Unklar war, ob Dschibril mit seinen Äußerungen vom ursprünglichen Zeitplan für die Wahlen abwich, der nach der Einnahme der Hauptstadt Tripolis Ende August von den früheren Rebellen verkündet worden war. Dieser sieht vor, dass der Übergangsrat acht Monate lang bis zur Wahl einer verfassunggebenden Versammlung regieren kann.
Unterdessen wurde offenbar der Sprecher Muammar al-Gaddafis von den Kämpfern der neuen libyschen Führung gefasst. Mussa Ibrahim sei am Donnerstag nahe Gaddafis Heimatstadt Sirte gefasst worden, sagte ein Kommandeur des Nationalen Übergangsrates der Nachrichtenagentur AFP. Ein weiterer Kommandeur der neuen Führung bestätigte die Festnahme. Kämpfer aus der Stadt Misrata hätten Ibrahim gefasst, erklärte der Kommandeur Mohammed al-Marimi. Noch in der vergangenen Woche hatte Ibrahim laut dem in Syrien ansässigen Fernsehsender Arrai zum »Widerstand« aufgerufen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -