Na klar, wir gehören zusammen!
Der Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Bundestag, Gregor Gysi, setzt für die Zukunft seiner Partei auf mehr Charakter
Das Jahr 2011 war mit seinen sieben Landtagswahlen kein Erfolgserlebnis der LINKEN. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wurde der Einzug in die Länderparlamente erneut nicht geschafft. In Bremen sackte die Partei auf eine fünf vor dem Komma ab, in Hamburg hielt sie ihr Ergebnis gut über sechs Prozent. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern verfehlte sie bei annähernd gleichen Prozentzahlen wie in den vorausgehenden Wahlen das Ziel, stärkste politische Kraft zu werden. Und in Berlin musste sie mit einem Minus von zwei Prozent aus der Regierung in die Opposition wechseln. Der bevorstehende Parteitag am 22. und 23. Oktober in Erfurt wird das seit Langem diskutierte Grundsatzprogramm beschließen – und dabei die Misserfolge nicht ausblenden können. Und auch nicht die vielen internen Auseinandersetzungen, die dieses Jahr begleitet haben. Jürgen Reents sprach mit dem Fraktionsvorsitzenden der LINKEN im Bundestag, Gregor Gysi.
Wir haben unsere Wahlziele nicht erreicht. Wir haben kein Desaster wie die FDP, aber auch nicht den Aufschwung genommen, den wir aus politischen Gründen hätten nehmen müssen.
● Ein Jahr der verpassten Chancen?
Die Finanzkrise unterstreicht, dass die LINKE im Kern ihrer Aussagen recht hat. Das räumen inzwischen sogar Konservative ein. Die Kritik am Marktfundamentalismus wächst, unsere Wahlergebnisse halten nicht mit.
● Die LINKE hat recht, nur der Wähler honoriert das nicht?
Na, ich sage mal: Die Konservativen begreifen, dass die LINKE recht hat, jetzt muss es nur noch die LINKE begreifen.
● Aus Ihrer Parteispitze war nach der Berlin-Wahl zu hören, dass das Wahlergebnis ungerecht sei, weil die SPD in der Regierung ...
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