Frau Murphy und das Pay-TV
Grundsatzurteil des Europäischen Gerichtshofs bedroht lukrativen TV-Markt im Profifußball
Eine englische Pubbesitzerin zeigte englische Fußballspiele von einem griechischen Anbieter und sollte dafür eine Strafe zahlen. Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hob diese nun auf. Ein Urteil, das die gängige Vergabepraxis von Fernsehrechten der Live-Spiele an Pay-TV-Sender über den Haufen werfen könnte.
Was war passiert?
Karen Murphy ist pfiffig. Sie wollte in ihrer Kneipe im südenglischen Portsmouth wie alle anderen Pubbesitzer Spiele der ersten englischen Fußballliga zeigen. Die Rechte an der Premier League liegen dort beim Sender Sky, der für das Gasstättenpaket 5700 Pfund im Jahr von Frau Murphy verlangte. Das war ihr zu teuer. Sie kaufte sich kurzerhand die Decoderkarte des griechischen Anbieters für lediglich 1400 Pfund. Dafür brummte ihr der Lizenzverteiler, die Football Association Premier League, eine Geldstrafe auf, da dieser darauf achten muss, dass die garantierte Exklusivität des einen Kunden Sky nicht vom anderen Kunden aus Griechenland untergraben wird.
Wie lautet das Urteil?
Frau Murphy bekam gestern vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) Recht. Sie darf sich eine griechische Karte kaufen und sich die Spiele vom ausländischen Anbieter auch in England ansehen. Eine lokale Nutzungsbegrenzung verstoße gegen die Dienstleistu...
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