Funkenflug gegen Gewerkschaften
Elektriker auf britischen Großbaustellen organisieren sich zunehmend autonom
Wenn Funken fliegen, dann gibt es bald Feuer. Sparks, Funken, so werden in der britischen Bauindustrie die Elektriker genannt. Bei Arbeitskämpfen auf Baustellen waren die Sparks immer vorne mit dabei. Jetzt haben sich Widerstandskomitees gegründet, die auch den etablierten Gewerkschaften auf die Füße treten sollen.
Es herrscht wieder Aufregung in der britischen Baubranche. Die acht größten Bauunternehmen wollen aus dem nationalen Tarifsystem aussteigen. Hier werden unter anderem Arbeitszeiten und Löhne geregelt. Unter dem Vorwand der Wirtschaftskrise fordern die Unternehmer nun einschneidende Veränderungen. So sollen die Löhne drastisch gekürzt werden: Elektriker könnten mit dem neuen System rund 7000 Pfund (rund 8000 Euro) jährlich verlieren, eine Gehaltskürzung von 35 Prozent.
Auch das Streikrecht ist in Gefahr. Die Gewerkschaften sollen bis Anfang Dezember eine »Nichtstreikerklärung« unterschreiben. Offen fordern die Bauunternehmer, alle Beschäftigten zu entlassen, die sich bis dahin nicht dem neuen Regime unterworfen haben.
In Manchester trafen sich am Wochenende rund 100 Elektriker, um ein weiteres Widerstandskomitee zu gründen. In den vergangenen Wochen haben sich diese Komitees von London ausgehend in ganz Großbritannien ausgebreit...
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