Dauerstau in Ahrensfelde

40 Millionen Euro teure Umgehungsstraße soll Abhilfe schaffen

  • Klaus Teßmann
  • Lesedauer: 3 Min.
Gewohntes Bild auch in Ahrensfelde: Die Blechlawine rollt mitten durch den Ort.
Gewohntes Bild auch in Ahrensfelde: Die Blechlawine rollt mitten durch den Ort.

Für die Einwohner von Ahrensfelde ist es ein gewohntes Bild – eine Fahrzeuglawine wälzt sich langsam durch die Dorfstraße. Es sind hauptsächlich Berliner, die zur Autobahn und auf ihre Datschen wollen oder einen Ausflug machen. Ahrensfelde liegt am nordöstlichen Rand der Hauptstadt.
Eine Umgehungsstraße soll Abhilfe schaffen. Die Pläne dafür werden bis Ende Oktober im Rathaus ausgelegt. »Die Einwohner haben nun die Möglichkeit, sich zu informieren und ihre Einwände zu formulieren«, sagt Ahrensfeldes Ortsvorsteher Peter Hackbarth. Bereits seit 1994 wird die Umgehung erwogen. »Es wurden verschiede Varianten vorgestellt, um den Ortskern von Ahrensfelde vom Durchgangsverkehr zu entlasten.« Hackbarth erinnert daran, dass man sich schon sehr frühzeitig von der günstigsten Variante getrennt habe. »Ein unabhängiges Planungsbüro aus Aachen hatte die Verlängerung des Blumberger Damms über die Kemberger Straße bis zur B 158 als beste Variante eingestuft.«
Davon wollte die Berliner Politik allerdings nichts wissen, kritisiert Hackbarth. Die Berliner hätten sich auf die Position zurückgezogen, »wenn Ahrensfelde eine Umgehungsstraße braucht, dann nicht auf Berliner, sondern auf Brandenburger Gebiet.« Nach zehn Jahren politischer Auseinandersetzungen habe man sich schließlich auf eine Ortsumfahrung durch die Klandorfer Straße geeinigt. »Die Variante wurde uns damals mit nur 23 Millionen D-Mark als die kostengünstigste vorgestellt«, sagte der Ortsvorsteher. Nun werden Kosten von 40 Millionen Euro veranschlagt, »und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange«, befürchtet Hackbarth. Durch eine vierspurige Straße wird Ahrensfelde von Marzahn-Nord getrennt. Es müssen Brücken und Unterführen gebaut werden, Straßenbahngleise der Wendeschleife sowie die Verbindungsstraße zwischen Ahrensfelde nach Mehrow und Eiche verlegt werden. Zwei große Probleme sieht der Ahrensfelder Ortsvorsteher darin, dass die Jauertsche Siedlung (Ortsteil Hoheneiche) vom Ort getrennt wird. Bisher ungelöst ist das Problem mit dem Bahnübergang Ahrensfelde. Schon heute reicht der Rückstau bei einer geschlossenen Schranke auf der einen Seite bis nach Falkenberg, auf der anderen durch ganz Ahrensfelde. Das ändert sich auch nicht mit der Ortsumfahrung. »Der entscheidende Punkt ist, dass Fahrzeuge aus Richtung Weißensee nicht mehr direkt nach Ahrensfelde fahren können«, erklärt Hackbarth. »Sie müssen einen Umweg über die Havemannstraße und Schorfheider Straße in Marzahn-Nord fahren und dann über die Feldstraße nach Ahrensfelde.« Für einen Durchgangsverkehr sind aber die Wohngebietsstraße als 30er Zone und Parkstraße in Marzahn nicht ausgelegt. Vor dem S-Bahnhof Ahrensfelde soll die neue Trasse künftig vierspurig, in einer Grube mit Deckel, unter der Märkische Allee verlaufen. Am Ende von Ahrensfelde führt die Umgehungsstraße dann über die grüne Wiese bis zur Autobahn.
Die Planungsunterlagen für die Ortsumgehung Ahrensfelde werden vom 26. September bis 25. Oktober sowohl im Berliner Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, im Rathaus Marzahn, Helene-Weigel-Platz 8, als auch in der Bürgerinformationsstelle der Gemeinde Ahrensfelde in der Lindenberger Straße 1 ausgelegt. Zusätzlich können sich die Einwohner im Bürgerzentrum, Wörlitzer Straße 3A (Havemanncenter), informieren. In Ahrensfelde werden an jedem Dienstag von 17 bis 18 Uhr die Fachleute der Straßenbehörde informieren.
Einwendungen gegen den Plan können bis 8. November 2011 schriftlich bei der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, GR B, Württembergische Str. 6, 10707 Berlin, oder während der Auslegung in den Rathäusern eingereicht werden.

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