Der Papst ist weg, die Probleme da

In Thüringen feierte Joseph Ratzinger eine riesige Messe im Freien - der Wiese ist das gar nicht gut bekommen

  • Harald Lachmann
  • Lesedauer: ca. 7.5 Min.

Ohne die große Weide von Frank Schneider, die wie eine Naturbühne neben der Wallfahrtskapelle Etzelsbach sanft aufwärts steigt, hätte die gewaltige Marienvesper wohl nicht im Eichsfeld stattfinden können. Doch während der Papst längst wieder in Rom weilt, sieht sich der Landwirt einer Menge ungeklärter Probleme ausgesetzt.

Die letzten Dixi-Klos auf der Papst-Wiese.
Die letzten Dixi-Klos auf der Papst-Wiese.

»Mein Gott, hätte ich denn überhaupt nein sagen können?«, fragt Frank Schneider und schaut seine Wiese hinab, auf der ein großer Autokran gerade die gewaltige Papstbühne zerlegt. Er versucht, möglichst unaufgeregt zu wirken, etwas Ironie in die Stimme zu legen. Dennoch klingt es irgendwie so, als wollte er hinzufügen: Sonst hätten sie mich doch glatt auch gekreuzigt ?

Dabei müssten sie Frank Schneider doch ein Denkmal setzen. Denn ohne seine Wiese, die nun ramponiert von 90 000 Paar Pilgerfüßen darniederliegt, ohne diese 25 Hektar Rinderweide wäre Benedikts Helikopter wohl nie im Eichsfeld niedergegangen.

Schon anno 1668 verkündete ein Eichsfelder Gesangbuch in einem Marienlied: »Drei Wallfahrten ins freye Feld, nach Etzelsbach man jährlich hält ?« Und eben jenes freie Feld nahe der Wallfahrtskapelle Etzelsbach, das der 47-Jährige seit der Wende bewirtschaftet, beeindruckte letztlich den Reisemarschall des Papstes, als er Anfan...


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