Im Hungerstreik gegen das Militär

Freunde des ägyptischen Regimekritikers Maikel Nabil Sanad befürchten seinen baldigen Tod

  • Juliane Schumacher, Kairo
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Ägypten präsentiert sich in diesen Tagen als Land krassester Widersprüche. Während sich das herrschende Militär zum 38. Jahrestag des Beginns des Oktoberkrieges am Donnerstag feiern ließ, droht dem inhaftierten Blogger und Militärkritiker Maikel Nabil Sanad der Tod.

In der nächsten Woche können sich Kandidaten für die ersten Parlamentswahlen nach dem Sturz Husni Mubaraks registrieren lassen. Nach Angaben der Kommission soll in drei Phasen gewählt werden, ab 28. November zunächst in neun der 27 Gouvernements des Landes. Am Dienstag hatte die Militärführung nach Protesten der Opposition den neuen Zeitplan verkündet. Außerdem soll ein umstrittener Passus im Wahlgesetz, wonach ein Teil der Parlamentssitze unabhängigen Kandidaten vorbehalten ist, gestrichen werden.

Das ist allerdings nur eine Seite des politischen Geschehens am Nil. Tatsächlich erweisen sich Vertreter der Übergangsregierung gegenüber Kritikern als kaum weniger erbarmungslos als ihre Vorgänger unter Mubarak, wie der Fall Maikel Nabil Sanad zeigt. Im April verurteilte ihn ein Militärgericht wegen eines armeekritischen Artikels auf seinem Blog zu drei Jahren Haft, am 23. August trat er aus Protest gegen seine Inhaftierung und die Bedi...


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