Vorsicht! Narkose!

Besonders ältere Menschen sind nach einer Operation oft tagelang verwirrt

Ärzte nennen es »postoperatives Delir« oder sprechen kurz vom »Durchgangssyndrom«: Nach einer Narkose sind viele ältere Patienten desorientiert und verwirrt. Und obwohl dieses medizinische Phänomen häufig auftritt, weiß man über seine Ursachen wenig.

Vor zwei Monaten wurde meiner Mutter nach einem Oberschenkelhalsbruch ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt. Auf ihren Wunsch hin fand die Operation unter Vollnarkose statt. Denn bei zwei Eingriffen zuvor hatte sie eine solche problemlos vertragen. Doch diesmal war alles anders. Schon kurz nach dem Erwachen machte meine Mutter auf mich einen völlig verwirrten Eindruck. Weder wusste sie, wo sie sich befand, noch was sie vor Stunden getan hatte. Außerdem erzählte sie unentwegt Geschichten, die so abstrus waren, dass sie nie und nimmer passiert sein konnten.

Da dieser Zustand über Tage anhielt, fragte ich besorgt den behandelnden Arzt, der mir erklärte: »Ihre Mutter leidet unter einem postoperativen Delir, was bei älteren Menschen häufig nach einer OP auftritt. Das dauert im Regelfall nicht länger als eine Woche.«

Bei manchen Patienten, so erfuhr ich, macht sich die Verwirrtheit sofort nach dem Aufwachen aus der Narkose bemerkbar....


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