Eine Welt aus Pappmaché

Das Babelsberger Filmstudio feiert seinen 100. Geburtstag

Es begann prosaisch. Am »äußersten Ende der Stadt, wo sie das schon eigentlich gar nicht mehr ist« (Alfred Polgar), wuchs seit 1912 ein Filmstudio auf märkischen Sand- und Wiesenflächen. Neu-Babelsberg hieß die Gegend, ein Name von biblischem Klang, nur dass der legendäre Turm hier ein leerstehendes Fabrikgebäude war, in dem Kunstblumen hergestellt wurden und das eine Zeitlang auch als Lager für Futtermittel gedient hatte. Am 14. Oktober 1911, vor 100 Jahren, beantragte der Kameramann und Filmtechniker Guido Seeber die Anbauerlaubnis für ein Glashaus: das erste Atelier auf Babelsberger Boden. Am 3. November wurde die Genehmigung erteilt, am 12. Februar 1912 fanden die ersten Dreharbeiten statt.

Das gläserne Studio, das nicht von störenden Nebenhäusern umgeben war, verfügte über optimale Lichtverhältnisse, viel besser als in den Berliner Ateliers, die für die prosperierende Filmproduktion zu eng wurden. Für die Firma Bioscop drehte a...


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