Freibeuters Freunde

Die boomende Internet-Protestpartei hat weiterhin Probleme mit ehemaligen Neonazis in ihren Reihen

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Piratenpartei steht in bundesweiten Umfragen bei neun Prozent. Wer einen solch schnellen Aufschwung nimmt, hat manchmal seltsame Gesellschaft mit im Boot. Gleich zwei Funktionsträger mussten in den letzten Tagen eine NPD-Vergangenheit einräumen. Helfen soll jetzt eine Transparenzverpflichtung bei Mitgliedsanträgen.

Früher sei er Mitglied der NPD gewesen. Das legte am Sonntag der Greifswalder Politikstudent Matthias Bahner, der für die Piratenpartei in den Kreistag des neuen Großkreises Greifswald-Vorpommern gewählt wurde und bei der Landtagswahl am 4. September Spitzenkandidat der Partei im Nordosten war, in einer Erklärung von sich aus offen. Demnach sei er 2003 als 18-Jähriger in die NPD eingetreten, habe die Partei aber 2004 bereits wieder verlassen. In der entsprechenden Erklärung Bahners ist von einem »Fehler in meiner Jugend« die Rede, »den ich heute sehr bereue«. Er sei durch »damalige Schulfreunde und gemeinsame außerschulische Freizeitaktivitäten wie Feiern und Sport« in die NPD geraten: »Diese Veranstaltungen waren nie extremer oder ideologischer Natur.« 2004 habe er neue Freunde gefunden und sei daraufhin aus der NPD ausgetreten, deren »demokratie- und menschenfeindliche Ideologie« er heute zutiefst ablehne.

2003, als gerade das N...


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