Das Geschäft der Salafisten

Religiöse Radikalisierung wurde schon häufig instrumentalisiert

  • Karin Leukefeld
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Tausende Menschen haben am Montagabend in der koptischen Kathedrale von Kairo an der Trauerfeier für die getöteten koptischen Christen teilgenommen. Live-Bilder des Fernsehsenders ON TV zeigten, wie die blumengeschmückten Särge mit den Namen der 17 Opfer aufgebahrt wurden und viele der Trauernden in Tränen ausbrachen.

»Die Religion gehört Gott und das Vaterland uns allen« lautet ein Motto der arabischen Linken. Doch in Syrien, Tunesien und Ägypten wächst die Angst vor religiösem Einfluss auf die politische Zukunft. Zumeist manifestiert er sich in den Organisationen der Muslimbruderschaft, dem ältesten und größten sunnitisch-muslimischen Zusammenschluss in den arabischen Staaten.

In Syrien und Ägypten ist sie illegal, wird aber toleriert, sofern sie sich nicht politisch betätigt. In Ägypten konnten die Muslimbrüder unter der Präsidentschaft Hosni Mubaraks als Unabhängige kandidieren, inzwischen haben sie eine eigene Partei gegründet. EU und USA haben die Muslimbrüder unter Verweis auf die türkische Regierungspartei AKP - genaugenommen ebenfalls eine Organisation der Muslim-Bruderschaft - offiziell in den Rang »politischer Gesprächspartner« erhoben. Das »türkische Modell« für die Länder des »arabischen Frühlings« wird vom Westen offen favorisiert.

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