Nöko, aber teurer

Höhere Stromrechnung dank längst abgeschriebener Kraftwerke

Alte Technik neu vermarkten – und so noch mal richtig Geld herausholen: Wenn`s darum geht, sind unsere Energiekonzerne plötzlich doch ganz fix und »öko«. Schließlich wollen auch Atomstromer vom Anti-Atom-Trend profitieren. Sie legen teurere Tarife auf für »Öko«strom, der im Extremfall aus Wasserwerken aus dem 19. Jahrhundert stammt. Auch die Stadtwerke, von vielen als Motor der Energiewende ausgemacht, sind noch nicht per se besser als die private Konkurrenz.

»Strom aus 100 % Wasserkraft«, »Computer an. CO2-Emissionen aus«, »Ökostrom« – so wirbt die NaturEnergie+ Deutschland GmbH für ihre Dienste. Ein kleines Vermögen gab sie Anfang des Jahres für Werbung auf »Spiegel Online« aus, immerhin eine der führenden Nachrichten-Webseiten des Landes. Der farbliche Hintergrund der Reklame erinnerte uns gar an Recycling-Papier. Gleiches gilt für die Unternehmens-Webseite.

Doch beschweigt das Unternehmen aus 79618 Rheinfelden ein vielleicht nicht ganz unwesentliches Detail: Es ist ein gemeinsames Tochterunternehmen von zwei Töchtern des Energie-Oligopolisten EnBW – und der ist »wie kein anderer Energieversorger in Deutschland abhängig vom Atomstrom«.

Hat EnBW wenigestens dazu gelernt und setzt nun stärker auf Ökostrom, und sei es über sein Enkel-Unternehmen NaturEnergie? Nicht ganz. Die beiden Wasserkraftwerke, aus denen »100% Ökostrom« kommt, wurden 1914 (Laufenburg) und 1898 (Rheinfelde) in Betrieb g...




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