Denkzettel für Evo Morales
Richterwahl in Bolivien mit vielen Proteststimmen
Weltpremiere: Die Bolivianer haben am Sonntag ihr oberstes Justizpersonal erstmals direkt gewählt.
»Früher wurden die Richter allein von 157 Abgeordneten bestimmt, jetzt sind es Millionen von Menschen, die unsere Richter direkt wählen«, erklärte Boliviens Präsident Evo Morales am Wahlabend. Ersten Umfragen zufolge wurde die Richterwahl am Sonntag jedoch von der explosiven Tagespolitik Boliviens zerrieben. Rund 40 Prozent gültige Stimmen stehen 60 Prozent ungültigen und »Null-Stimmen« gegenüber, vermeldete am Wahlabend der Fernsehsender ATB. Die Wahl verlief offiziellen Angaben zufolge ohne besondere Vorkommnisse. Wie üblich wurden in einigen Wahllokalen Betrugsvorwürfe laut, es seien ausgefüllte Stimmzettel aufgetaucht, meldete ein Radiosender.
Die Wahl stand unter sorgfältiger internationaler Beobachtung. Weder die Vereinten Nationen noch die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) stellten Manipulationen fest. Wilma Velasco, Vizepräsidentin des Obersten Wahlgerichtes, zeigte sich zufrieden. Die Abstimmung sei »sehr gut« und ...
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