Gnadenfrist für Soulkitchen

Die Hamburger Halle, in der Fatih Akin drehte, wurde zum Veranstaltungszentrum. Bis Jahresende sollte es schließen

  • Reinhard Schwarz, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Avantgardekunst, schräge Töne und Nachbarschaft: Das Veranstaltungszentrum Soulkitchen im lange vernachlässigten Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg bringt beides zusammen. Die alte Lagerhalle war in Gefahr, abgerissen zu werden - jetzt gibt es eine Gnadenfrist bis Ende 2012. Die Halle diente als Kulisse für den Fatih Akin-Film »Soul Kitchen«.

Mathias Lintl, kreativer und organisatorischer Kopf der Soulkitchen im Hamburger Stadtteil Wilhelmburg, vor der früheren Lagerhalle.
Mathias Lintl, kreativer und organisatorischer Kopf der Soulkitchen im Hamburger Stadtteil Wilhelmburg, vor der früheren Lagerhalle.

Mathias Lintl sieht ramponiert aus. Vor einigen Tagen wurde er in Hamburg-Wilhelmsburg von Unbekannten mit den Worten überfallen: »Wo ist das Geld?« Die Täter schlugen sofort zu, Lintl wachte im Krankenhaus wieder auf. 200 Euro erbeuteten die Unbekannten. »Beschaffungskriminalität«, sagt Lintl, der sich allmählich von dem Überfall erholt. Selbst die Polizei habe sich überrascht gezeigt über das brutale Vorgehen der Täter.

Der 44-jährige Lintl, in Salzgitter geboren und in Gifhorn aufgewachsen, ist in Wilhelmsburg kein Unbekannter, sondern kreativer und organisatorischer Kopf vom Soulkitchen, einer alten Lagerhalle im Industriegebiet des Hamburger Stadtteils. Seit dem Jahr 2010 betreibt ein »Kollektiv« von rund zehn Aktiven dort erfolgreich ein Veranstaltungszentrum im Low- bis No-Budget-Bereich.

»Kolchose 1« mit E-Musik

So gab es etwa im Juli ein »Festival der unerhörten Musik«, im August eine Veranstaltung unter dem Titel »...


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