Revolution gegen Widerständler

Streit um Umbenennung eines Platzes in Leipzig

  • Hendrik Lasch, Leipzig
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In Leipzig soll die Friedliche Revolution von 1989 auf dem Stadtplan verankert werden - wodurch ausgerechnet der Widerstandskämpfer Wilhelm Leuschner als bisheriger Namensgeber verdrängt würde.

Die Revolution vom Herbst 1989 soll in Leipzig endlich auf die Straße, genauer: auf die Straßenschilder getragen werden. Bisher scheiterten verschiedene Versuche, sie im Stadtplan zu verankern; den Karl-Marx-Platz zwischen Gewandhaus und Oper beispielsweise wollte die Mehrheit der Bürger lieber Augustusplatz nennen als »Platz der Friedlichen Revolution« - und das zu einer Zeit, als letztere nur Monate zurücklag.

Nahezu ein Vierteljahrhundert nach dem Ereignis soll es einen solchen Platz aber endlich geben: Am 9. Oktober 2013, so entschied die Rathausspitze unlängst, soll der Wilhelm-Leuschner-Platz den neuen Namen erhalten.

Hingerichtet von den Nazis

Die Entscheidung ist einerseits naheliegend: Auf dem Platz östlich des Rathauses wird ein Jahr später ein »Freiheits- und Einheitsdenkmal« enthüllt. Anlass für die Umbenennung ist die für 2013 vorgesehene Fertigstellung des Endlos-Bauvorhabens City-Tunnel, in dem eine Haltestel...


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