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Die S 45 wird reaktiviert

Ab Montag fahren die Bahnen wieder häufiger zum Flughafen Schönefeld

  • Bernd Kammer
  • Lesedauer: 3 Min.
Das Angebot der S-Bahn verbessert sich nur langsam.
Das Angebot der S-Bahn verbessert sich nur langsam.

Endlich mal wieder eine gute Nachricht für S-Bahn-Fahrgäste: Am Montag wird die Linie S 45 reaktiviert, die auf dem Höhepunkt der S-Bahn-Krise vor mehr als zwei Jahren zusammen mit der S 85 eingestellt wurde. Erstmals seit Juli 2009 wird es nun zwischen Bahnhof Südkreuz und Flughafen Schönefeld wieder eine direkte S-Bahn-Verbindung geben.

Die Züge fahren montags bis freitags von fünf bis 20 Uhr alle 20 Minuten. Zusammen mit der S 9 kann somit wieder ein Zehn-Minuten-Takt nach Schönefeld gewährleistet werden. Auch Adlershof kann nun aus Richtung Südkreuz zusammen mit der S 46 wieder alle zehn Minuten erreicht werden.

Die Verbesserung im südöstlichen S-Bahn-Netz wird allerdings mit einer Ausdünnung des Angebots auf der S 5 bezahlt. Während der sechswöchigen Sperrung der U-Bahn-Linie 5 zwischen den Bahnhöfen Elsterwerdaer Platz und Wuhletal verstärkte die S-Bahn zur Entlastung der BVG-Kollegen die S 5, so dass sich in diesem Bereich im Frühberufsverkehr ein Fünf-Minuten-Takt ergab - wie vor der S-Bahn-Krise. Da die BVG die Bauarbeiten beendet hat und die U-Bahnen seit heute wieder durchfahren, zieht die S-Bahn ihre Verstärkerzüge ab, um mit ihnen die S 45 wiederzubeleben.

Ansonsten hätte der einsatzfähige Fahrzeugpark dafür nicht ausgereicht. Der Fahrgastverband IGEB hätte sich die Lösung aber auch andersherum vorstellen können: »Es ist natürlich gut, dass die S 45 wiederkommt, aber wichtiger wäre das Hochfahren des Angebots auf den Hauptstrecken wie der S 5, S 7 oder S 75 gewesen«, so Igeb-Vizechef Jens Wieseke. Die S 45 sei gar nicht so vermisst worden.

Bei der S-Bahn verweist man darauf, dass die Inbetriebnahme der Linie mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) und dem Senat so vereinbart worden sei. Sobald zusätzliche Wagen zur Verfügung stehen, sollen sie auf den Ost-West-Linien S 3, S 5 und S 7 eingesetzt werden. Wann das so weit ist, bleibt allerdings weiter unklar. Ein Zeitplan existiert nicht, nur das Versprechen von Bahnchef Rüdiger Grube, bis zum Jahresende 500 Doppelwagen einzusetzen. Dann soll auch die S 85 (Grünau-Waidmannslust) wieder fahren. Um aber wieder den kompletten Betrieb mit vollen Zuglängen zu gewährleisten, währen 562 Wagen nötig. Gestern waren im Frühberufsverkehr nur 456 Wagen eingesetzt und damit noch zehn weniger als geplant, weil u.a. zwei schadhafte Züge nicht gleich ersetzt werden konnten.

»Für solche Fälle fehlt der S-Bahn eine Fahrzeugreserve«, kommentiert Wieseke, der das Unternehmen deshalb noch längst nicht über den Berg sieht. »Die Stunde der Wahrheit kommt im Winter.« Problem sei, dass die neuen Systeme für Beheizung und Füllstandsanzeige der Besandungsanlagen vom Eisenbahnbundesamt noch nicht abgenommen seien. Falls der Bremssand weiter manuell kontrolliert werden muss, könnte sich der Wagenmangel wieder verschärfen. Die S-Bahn verweist darauf, dass der Einbau der Anlagen planmäßig verlaufe und im Februar abgeschlossen sein soll. »Auf die Zulassung haben wir aber keinen Einfluss.«

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