»Ikone« für die Bücher
Neue Zentralbibliothek soll 2020 fertig werden
Die neue Zentralbibliothek auf dem stillgelegten Flughafen von Berlin-Tempelhof soll gegen 2020 fertig sein. »Davon gehe ich aus«, sagte Claudia Lux, die Generaldirektorin der Stiftung Zentral- und Landesbibliothek. Sie wünscht sich, dass das neue Gebäude ein architektonisches Wahrzeichen wird, ein »Icon«. Auf 60 000 Quadratmetern soll Platz für 3,4 Millionen gedruckte und elektronische Medien sein.
SPD und CDU in Berlin hatten sich in den Koalitionsverhandlungen auf den Neubau für die nach eigenen Angaben größte öffentliche Bibliothek Deutschlands geeinigt. »Wir haben uns sehr, sehr gefreut«, sagte Lux.
Die Direktorin hofft, dass bis 2016 der Grundstein gelegt wird. Sie verweist dabei auf »aufregende Bibliotheken«, die beispielsweise im amerikanischen Seattle (von Rem Koolhaas) gebaut wurden oder in Planung sind wie in Birmingham, Aarhus und Oslo.
Lux findet, im Wettbewerb sollte nicht zwingend ein etablierter Architekt zum Zuge kommen. »Wir brauchen auch junge Menschen, die wissen, was digitale und mobile Kommunikation bedeutet.« Wenn sie sich etwas wünschen könnte, dann jemanden wie seinerzeit Hans Scharoun, der in den 60er Jahren die spektakuläre Staatsbibliothek in der Potsdamer Straße, eine »Leselandschaft«, entwarf.
Die Zentralbibliothek ist mit 5000 Gästen täglich eine der meistbesuchten Kultureinrichtungen Berlins. Was aus ihren bisherigen, teils maroden Standorten in Kreuzberg (Amerika-Gedenkbibliothek) und Mitte (Berliner Stadtbibliothek) wird, ist Angelegenheit des Landes. »Wir ziehen aus beiden Häusern komplett aus«, erklärte Lux.
Der Neubau soll nach den Plänen der künftigen Landesregierung weniger als 270 Millionen Euro kosten. Er entsteht am südlichen Rand des alten Flughafens. Im geplanten Humboldt-Forum im Berliner Schloss bekommt die Einrichtung eine Zweigstelle.
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