Buwog-Affäre in Österreich vor Gericht

Korruption bei Privatisierung bestätigt sich

  • Hannes Hofbauer, Wien
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der Korruptionssumpf wird immer tiefer, in den sich eine Clique rund um die ehemalige FPÖ-Hoffnung Karl-Heinz Grasser manövriert. Zu Wochenbeginn erhoben die einstigen »Spezis« vor Gericht gegenseitig neue Vorwürfe.

Das Märchen wäre die passende literarische Gattung für die Absurditäten und die harte Wirklichkeit zugleich, die die Korruptionsaffäre um Führungsfiguren der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) prägen. Es war einmal der ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel, der sich im Jahr 2000 zur Koalition mit der rechten FPÖ Jörg Haiders entschlossen hatte. Die beiden legten allergrößten Wert auf rasche und umfassende Privatisierung möglichst vieler in Staatshand verbliebener Unternehmen. Besonders angetan hatte es dem zwischenzeitlich zum Finanzminister erkorenen Karl-Heinz Grasser die Bauen und Wohnen GmbH (Buwog). Sie versprach lukrative Geschäfte für den Käufer, warum also sollten nicht auch weitere am Verkauf Beteiligte profitieren.

Die Buwog war 1950 von der Republik als Wohnungsgesellschaft für Bundesbedienstete gegründet worden. Zum Zeitpunkt ihres Verkaufs betreute sie fast 20 000 Wohnungen auf einer Fläche von 1,5 Millionen Quadratmetern. We...


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