- Brandenburg
- Brandenburg
Ausstellung zu Sachsen und Preußen
Doberlug-Kirchhain (dpa/nd). Das Land Brandenburg wird ab dem Jahr 2014 eigene Landesausstellungen veranstalten. Die erste Auflage ist nach Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster) vergeben worden. Das hat das Kabinett jetzt entschieden. Im Fokus soll die wechselvolle Geschichte von Preußen und Sachsen stehen. Ausstellungsort wird das Kloster- und Schlossensemble Doberlug sein. Wie Kulturministerin Sabine Kunst (für SPD) mitteilte, soll die Schau unter dem Titel »Preußen-Sachsen. Sachsen-Preußen. Bilder einer Nachbarschaft« stehen. Interessante Facetten und unentdeckte Schätze aus 400 Jahren sollen gezeigt werden. Diese diene der Stärkung der Identität, meinte sie.
Das Schloss Doberlug werde generalüberholt. Um den Innenausbau zu finanzieren, hat Kunst 905 000 Euro EU-Fördergelder an die Stadt weitergegeben. Doberlug-Kirchhain selbst wird 750 000 Euro aus eigener Tasche beisteuern. Die Gesamtkosten für die Sanierung von Kloster und Schloss belaufen sich auf 13 Millionen Euro.
Anlass für die Ausstellung ist der 200. Jahrestag des Wiener Kongresses. Nach den napoleonischen Kriegen wurde 1814/15 der Länderzuschnitt verändert. Preußen wurde die Niederlausitz zugesprochen. Ein Drittel des heutigen Landes Brandenburg gehörte früher einmal zu Sachsen.
»Preußen und Sachsen standen von jeher in einem Konkurrenzverhältnis. Kooperationen gab es auch«, sagte Kurt Winkler vom Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte. Dieses Spannungsverhältnis zu beleuchten, mache den Reiz der ersten Landesausstellung aus. Die Ausstellung selbst wird 2,5 Millionen Euro kosten.
Der Landtagsabgeordnete Jens Lipsdorf (FDP) beklagte: »Aus Potsdamer Sicht ist die Geschichte Brandenburgs oft unzertrennlich mit der Preußens verbunden.« Es liege ein Funken Wahrheit in den Worten Napoleons, dass die Geschichte eine Fabel sei, auf die man sich geeinigt habe. Lipsdorf meint, Brandenburg habe mehr zu bieten als preußische Geschichte - »und das besonders aus der Perspektive der Lausitz«.
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!