Wachstum mit bösem Ende?
Streitgespräch mit Dennis Meadows und Gustav A. Horn
Alles redet über die Eurokrise. Doch das Mitte Oktober im Umfeld von SPD- und gewerkschaftsnahen Stiftungen gegründete »Fortschrittsforum« blickt weiter in die Zukunft. Bei einem Streitgespräch am Dienstag ging es um die Frage, ob und wie »Fortschritt ohne Wachstum« möglich wäre.
Dass der Fortschritt eine höchst zweischneidige Angelegenheit ist, konnte man schon vor 150 Jahren bei Marx lesen. Für die Mehrzahl der Ökonomen seither war allerdings ebenso klar, dass Fortschritt und Wirtschaftswachstum untrennbar sind. Spätestens seitdem 1972 der für den Club of Rome erstellte Bericht »Grenzen des Wachstums« erschien, ist diese Position umstritten. Denn der Bericht machte auf einige objektive Grenzen aufmerksam, insbesondere darauf, dass unser gesamtes Wirtschaftsmodell auf der Ausbeutung fossiler Brennstoffe beruht. Und die - das war zu jener Zeit in der ersten Ölkrise deutlich geworden - sind offenbar endlich.
Beim Streitgespräch des Fortschrittsforums trafen nun einer der Hauptautoren jenes Berichts von 1972, der US-Wissenschaftler Dennis Meadows, und ein Befürworter »nachhaltigen« Wirtschaftswachstums aufeinander. Nachdem Meadows tags zuvor bei einer Anhörung der Enquete-Kommission »Wachstum, Wohlstand, Leb...
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