Brandt-Zeichen aus der Linkspartei

  • Georg Fülberth
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Der 72-jährige Politikwissenschaftler Georg Fülberth und Publizist gehörte von 1962 bis 1966 der SPD an und ist seit 1974 Mitglied der DKP, für die er besonders auf lokaler Ebene in Marburg aktiv ist.
Der 72-jährige Politikwissenschaftler Georg Fülberth und Publizist gehörte von 1962 bis 1966 der SPD an und ist seit 1974 Mitglied der DKP, für die er besonders auf lokaler Ebene in Marburg aktiv ist.

Der Vorschlag der Partei »DIE LINKE« für ein Willy-Brandt-Friedenskorps enthält zwei Signale: Betonung des Anti-Kriegs-Kurses und Anspruch auf das politische Erbe des langjährigen SPD-Vorsitzenden.

Nun war dieser in den fünfziger Jahren ein Exponent des rechten Parteiflügels und ist früh für ein Bekenntnis zur NATO eingetreten. Seine neue Ostpolitik ab 1969 verteidigte er gegen Kritik aus CDU und CSU als Fortsetzung von Konrad Adenauers Wiedervereinigungspolitik mit anderen Mitteln.

Brandts tadellose antifaschistische Haltung, noch einmal demonstriert im Kniefall von Warschau 1970, ist am ehesten geeignet, alle Linken hinter seinem Namen zu einigen. Andere Punkte seiner Politik werden kontrovers bleiben, zum Beispiel seine - später von ihm bedauerte - Unterstützung der Berufsverbote.

Die sozialdemokratische Führung versteht die Reklamation ihrer Ikone für eine andere Partei als Herausforderung. Brandt hat sich nach seinem Kanz...


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