- Brandenburg
- Brandenburg
Elbe-Elster kassiert Schüler-Bafög
Potsdam (dpa). Im Landkreis Elbe-Elster kassiert die Verwaltung beim Schüler-Bafög mit. Einige Jugendliche müssen seit Juli einen Teil des Geldes, das eigentlich für Lehrmaterial gedacht ist, für den Schulbus ausgeben. Bildungsministerin Martina Münch (SPD) hat die Behörden für diese Praxis scharf kritisiert. »Eine Sanierung des Kreishaushaltes mittels solcher Maßnahmen ist ausgeschlossen und sozialpolitisch mehr als schädlich«, sagte sie.
Schüler sowie Auszubildende mit eigenem Einkommen von über 50 Euro müssen sich zu 40 Prozent, mindestens aber mit 25 Euro pro Monat an den Fahrtkosten beteiligen. »Es ist nicht im Sinne der Landesregierung, wenn bis zu 25 Prozent der monatlichen Ausbildungsförderung als Eigenanteil zur Schülerbeförderung investiert werden müssen«, erklärte Münch. Das gelte insbesondere, weil die Regelung vor allem sozial benachteiligte Jugendliche treffe. Die mögliche Kostenentlastung für den Kreis, der so weniger als 20 000 Euro im Jahr spare, sei zu vernachlässigen. Eine ähnliche Praxis gebe es in keinem anderen Landkreis. Meist werden laut Münch zumindest sozialleistungsberechtigte Schüler kostenfrei oder kostengünstig zur Schule befördert. Zum Teil werden sogar alle Schüler kostenfrei gefahren, soweit sie nicht als Auszubildende ein eigenes Einkommen beziehen. Schüler-Bafög kann von Jugendlichen, die das Abitur anstreben oder die Fachhochschulreife erwerben, beantragt werden. Die Familien erhalten je nach finanzieller Situation 50 oder 100 Euro monatlich.
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!