Anti-Mafia-Kampf geht ganz Europa an

Der Sizilianer Giovanni Impastato weiß, wie man der Mafia entgegen treten kann

Giovanni Impastato hat das Erbe seines Bruders Giuseppe »Peppino« Impastato angetreten, der von der Mafia ermordet wurde. Jahrzehntelang kämpfte er für die Verurteilung der Täter. Noch immer trägt er Peppinos Ideen in die Öffentlichkeit. Bei einem Besuch in Berlin sprach Katja Herzberg mit ihm.

nd: Es ist leise um die sizilianische Cosa Nostra geworden. Hat die 'Ndrangheta sie als stärkste Mafia-Organisation abgelöst?
Impastato: Die 'Ndrangheta ist im Moment sehr präsent und scheint damit stärker zu sein - wenn man die Mafien vergleichen will. Aber das tue ich nicht gern. Alle Mafien haben ihre Strategien, und die haben sie in den letzten Jahren komplett verändert. Attentate und Morde, die direkte Auseinandersetzung mit dem Staat, haben nicht zum erhofften Erfolg geführt. Im Gegenteil, der Staat reagierte mit Repression gegenüber dem militarisierten Arm der Mafia. So wurde die Strategie der Unterwanderung und des Dialogs mit den Institutionen wichtig. Die Mafiosi, die wichtige Posten einnehmen, sind heute Mediziner, Architekten, Ingenieure und Unternehmer.

Ist die Mafia dadurch heute gefährlicher?
Ja, das ist sie. Denn wir haben es heute mit einem mafiösen Bürgertum zu tun. Die Mafia schafft es, in die Machtstrukturen des ...


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