Moskau vor »Russischem Marsch«

Nationalisten und Rechtsextreme dürfen am Nationalfeiertag demonstrieren

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Zwar nicht im Stadtzentrum, aber in einem Moskauer Außenbezirk werden russische Nationalisten am heutigen 4. November ihren zur Tradition gewordenen »Russischen Marsch« veranstalten.

Dmitri Djomuschkin, Führer der rechtsradikalen »Slawischen Kraft«, wurde zwei Tage vor dem Aufmarsch zum Verhör abgeführt. Gegen ihn wird wegen Aufstachelung zum Hass und Anstiftung zu Massenunruhen ermittelt. Zweifellos ein behördlicher Warnschuss vor dem »Russischen Marsch«, der alljährlichen Heerschau russischer Nationalisten. In Moskau sind 4000 Krakeeler und mehr inzwischen die Regel. Auffällig präsent sind Neonazis, die Hand zum »deutschen Gruß« erhoben und fremdenfeindliche Parolen grölend.

Ursprünglich hatten die Organisatoren ihren Aufmarsch mitten in der Stadt auf dem Lenin-Prospekt geplant. Die Stadtregierung lehnte den Antrag ab und verwies die Nationalisten wieder in den südöstlichen Stadtteil Ljublino. Präsident Dmitri Medwedjew und Premier Wladimir Putin warnten, der Staat werde »Hetzparolen und ausländerfeindliche Handlungen vor den Wahlen streng unterbinden«.

Wenn auch unfreiwillig, so hat Putin die Entwicklu...


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