Griechenland unter EU-Protektorat

Ministerpräsident Papandreou gibt Pläne für Referendum auf / Dax klettert

Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou hat seine Pläne für ein Referendum über das Euro-Schuldenpaket abgesagt. Dies sei Voraussetzung für Gespräche mit der oppositionellen Nea Dimokratia zur Bildung einer Übergangsregierung gewesen, hieß es am Donnerstagnachmittag aus Athen.

Zeichnung: Harm Bengen
Zeichnung: Harm Bengen

Am Ende war der Druck zu groß. EU, Euro-Gruppe, die konservative Opposition und selbst Politiker aus seinem Regierungslager hatten den griechischen Premier bedrängt, die von ihm angekündigte Volksabstimmung über das jüngste mit den Euro-Staaten geschnürte Schuldenpaket abzusagen. Am Donnerstagnachmittag musste Papandreou nachgeben: Das Referendum findet nicht statt, um so Gespräche zur Bildung einer Übergansregierung zu ermöglichen. Wie diese aussehen soll, ist noch offen. Während die Nea Dimokratia eine »technische« Regierung aus Experten bevorzugt, strebt Papandreou eine Große Koalition über mehrere Monate an.

In Cannes dürften zur selben Zeit die Sektkorken geknallt haben. Denn unverblümt hatten sich die in der französischen Mittelmeerstadt zum G20-Gipfel versammelten EU-Oberen in die griechische Innenpolitik eingemischt. Das Land müsse »nicht um jeden Preis« Mitglied der Euro-Zone bleiben, hatte noch am Morgen Jean-Claude Junck...


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