»Ihre Ehre ist nicht meine Ehre«

Vor 75 Jahren wurde der Kommunist und Antifaschist Etkar André von den Nazis ermordet

Etkar André
Etkar André

Hamburg, Untersuchungsgefängnis: Es ist der 4. November 1936, kurz vor sechs Uhr früh. Der zum Tode verurteilte 42 Jahre alte Etkar André wird gefesselt auf den Gefängnishof geführt. Dort befindest sich ein Schafott, auf ihm steht der Magdeburger Henker Carl Gröpler. Leise vor sich hin summend geht André allein die zwölf Meter bis zum Richtblock. Wachen binden ihm die Knöchel zusammen und schnallen ihn aufrecht auf ein Brett. Das Brett wird in horizontale Lage gebracht. Andrés Kopf schaut über das eine Ende des Bretts hervor. Unter seinem Kopf steht ein mit Sägemehl gefüllter Korb. Plötzlich schallt Andrés Stimme über den Hof: »Es lebe der Kommunismus! Nieder mit dem Massenmörder Adolf Hitler!« Dann herrscht Stille.

Wie wird jemand Kommunist? Bücher, linke Ideale? Wie bei so vielen Angehörigen seiner Generation sind auch für die politische Bewusstseinsbildung Andrés Armut und das Grauen des Ersten Weltkrieges prägend. Der 1894 in Aa...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -