Razzia bei Bandidos

Polizei beschlagnahmt Waffen

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Die Berliner Polizei hat bei einer Großrazzia in einem Vereinshaus des Rockerclubs »Bandidos MC« am Donnerstagabend zahlreiche Waffen beschlagnahmt - und damit möglicherweise Schlimmeres verhindert. Die etwa eingesetzten 90 Beamten fanden in der Streustraße in Berlin-Weißensee nach Angaben vom Freitag unter anderem 17 Macheten, elf Messer, drei Morgensterne, drei Handbeile, ein Wurfgeschoss mit 100 Stahlkugeln sowie diverse Baseballschläger und Axtstiele.

Die Polizei durchsuchte die Räume einer Mitteilung vom Freitag zufolge, weil sie Hinweise auf geplante Aktionen der »Bandidos« gegen den Rockerclub »Hells Angels« gehabt habe.

Die Motorradclubs »Bandidos« und »Hells Angels« liegen seit Jahren im Clinch. In den Medien wird dieser Konflikt üblicherweise als »Rockerkrieg« bezeichnet. Ende Oktober musste sich der frühere Chef der »Bandidos« vor dem Berliner Landgericht verantworten. Ihm wurde unter anderem versuchter Totschlag vorgeworfen. Er soll im August 2007 einen Türsteher einer Diskothek in Berlin-Mitte angegriffen haben. Im selben Monat soll er einem Hells Angel in den Oberschenkel gestochen haben. Im Februar 2010 hatte er sich mit 80 Gefolgsleuten den verfeindeten »Hells Angels« angeschlossen. Kurz darauf wurde ein Anschlag auf einen Anhänger der »Hells Angels« in Schleswig-Holstein verübt. Es wird vermutet, dass der Angriff eine Reaktion auf den Übertritt der Berliner »Bandidos« zu den »Hells Angels« war.

Dieser Fall ist nicht der Einzige. Im September dieses Jahres verhinderte die Polizei in Berlin-Schöneberg eine Straßenschlacht zwischen den verfeindeten Rocker-Clubs. 20 Anhänger der »Hells Angels« und 10 »Bandidos« hatten sich auf offener Straße mit Schlagstock und einer Machete bewaffnet gegenübergestanden. Im gleichen Monat stellten Beamte bei einer Großrazzia in einem Vereinsheim der »Hells Angels« in Reinickendorf mehrere Hieb- und Stichwaffen sicher.

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