Die Feigheit abstreifen
Syrische Filme schlagen eine verhaltene Note beim Arabischen Filmfestival an
Filme aus Syrien spielen eine Sonderrolle beim Arabischen Filmfestival in
Berlin. Als »silent cinema« (stilles Kino) wurde es auf internationalen
Festivals oft etikettiert. Das hat sich bis heute nicht wesentlich geändert.
Denn während Beiträge aus Ägypten an den Aufbruch des Frühjahrs anknüpfen
konnten, marokkanische Filmemacher moderate Reformen zum Ausgangspunkt ihres
Schaffens machten und palästinensische und libanesische Regisseure zumindest in
großer ästhetischer Freiheit die blutigen Konfliktlinien ihrer Gesellschaften
nachzeichneten, hängt ein Schleier von Melancholie und Hoffnungslosigkeit über
den Filmen aus und über Syrien. Man ist geneigt, dies als eine Entsprechung der
Situation in dem Land selbst zu lesen. Schließlich liegt der kurze »Damaszener
Frühling«, der nach dem Machtwechsel vom verstorbenen Präsidenten Hafiz al-Assad
zu dessen Sohn Bashar einsetzte, schon eine ganze Dekade zurück.
Der fran...
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