Wirbel um RBB-Moderator
(dpa). Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat nach Antisemitismusvorwürfen gegen einen Moderator am Wochenende die Sendung »Ken.FM« ausgesetzt. Hintergrund ist laut RBB eine Mail, die Fritz-Moderator Ken Jebsen an einen Hörer geschrieben haben soll und die dieser an den Blogger Henryk M. Broder weitergeleitet habe.
Es sei dem RBB darum gegangen, sein Radioprogramm Fritz und auch den Moderator Jebsen (»Ken.FM«) vor Schaden zu bewahren und eine Eskalation zu vermeiden. »Der RBB arbeitet seit vielen Jahren mit Ken Jebsen zusammen, gerade junge Hörerinnen und Hörer schätzen seine pointierte, oft auch eigenwillige Art«, heißt es in der Mitteilung.
Die Programmverantwortlichen seien im Gespräch mit dem Moderator. Danach werde über das weitere Vorgehen entschieden und wie es mit der Radiosendung weitergehe. Nach Angaben eines RBB-Sprechers drehen sich die Vorwürfe um einen Satz aus der im Internet veröffentlichten Mail: »Ich weiß, wer den Holocaust als PR erfunden hat.«
Jebsen selbst war zunächst nicht zur erreichen. In einer ihm zugeschriebenen Youtube-Botschaft stellte er klar: »Ich bin vielleicht irre, aber kein Antisemit.« Broder treffe mit seiner Kritik den Falschen. »Den Holocaust habe ich in zahlreichen Beiträgen thematisiert und als das schlimmste Verbrechen der Menschheit verurteilt.«
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!