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Die Elenden
Der englische König Richard III., der laut Shakespeare in schierer Verzweiflung sein Königreich für ein Pferd bot, hätte heute in Irland die Qual der Wahl. Dazu müsste er nicht einmal einen der zahlreichen Zuchtbetriebe aufsuchen, sondern könnte sich auf Straßen und freiem Feld bedienen. Denn Tausende im Gefolge der Finanz- und Wirtschaftskrise von ihren Haltern ausgesetzte Pferde irren nach wie vor über die Weiten der Grünen Insel - ihr Leben bedroht von Hunger, Krankheit, Straßenverkehr ... Was in Zeiten der Prosperität eine vielversprechende Geldanlage war, wird nun als teurer und überflüssiger Luxus entsorgt. Erregte die irische Pferdetragödie noch bisweilen mediale Aufmerksamkeit, sind andere, des Außergewöhnlichen gänzlich entbehrende Tiere, die über die Straßen und Plätze europäischer Krisenstaaten »streunen«, weder eine Druckzeile noch eine Sendeminute wert. Doch zur Normalität beispielsweise der sich immer schneller abwärts dr...
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