Die Einsicht neigt zur Nachsicht
Das seit Jahren im Münchner Haus der Kunst laufende Forschungsprojekt zur Sichtung und Erschließung seines lange verschlossenen historischen Archivs wird nun öffentlich. Jahrelang war man mit Experten vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte München und dem Deutschen Historischen Museum Berlin unter sich. Kostenaufwendiges Bemühen zur Aufklärung der Tatsache, auf welche Weise die Spezies Bildende Kunst im Namen des NS-Staates gefördert und präsentiert wurde, wird nun mit einem einsehbaren Ergebnis belohnt. Der bisher vorherrschende Eindruck zur Nazi-Zeit als eine Art Loch in der Kunstgeschichte erweist sich als Irrtum: Es wurde ganz normal weiter gemalt, gezeichnet und modelliert. Ist das nicht aber eine Binsenweisheit?
Wer dem Kinderglauben anhing, jene Kunst sei durch und durch böse und der Rest nur dumm gewesen, wird nun enttäuscht. Was bei den großen meinungsführenden Zeitungen noch als Kunstkritiker ernst zu nehmen ist, tut übe...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.