Über die Köpfe der Bürger hinweg

Schönefeldanwohner argwöhnen Täuschung durch die Deutsche Flugsicherung

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Kritiker des Hauptstadtflughafens haben der Deutschen Flugsicherung zur Last gelegt, Alternativen der geplanten Flugroute über den See nicht ernsthaft geprüft zu haben. Mit Demonstrationen und einem neuen Bündnis wollen Bürgerinitiativen in Berlin und Brandenburg in dieser Woche Front gegen Fluglärm machen.

Die Einwohner von Berlin-Friedrichshagen haben es vorher nicht gewusst. Auch die Bürger der märkischen Gemeinden Schöneiche und Neuenhagen ahnten bis zum 4. Juli nicht, dass künftig täglich an die 122 Maschinen vom Hauptstadtflughafen Schönefeld aus über ihre Köpfe hinweg starten könnten. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) soll schon zehn Monate vorher damit gerechnet, es aber verschwiegen haben. Auf Vorschlag des Bundesunternehmens werden die Flugrouten für den Großflughafen festgelegt, der im Juni eröffnen soll.

Der Friedrichhagener Bürgerinitiative zufolge geht aus Dokumenten vom 27. September 2010 hervor, dass die DFS bereits damals die umstrittene Müggelseeroute erwogen habe. Es sei nicht auszuschließen, dass DFS-Niederlassungsleiter Hans Niebergall mutwillig über die tatsächliche Routenführung getäuscht habe, erklärte Ralf Müller von der Bürgerinitiative. Müller sieht den Berliner Südosten von der DFS massiv benachteiligt. Für ...


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