Widerstand gegen Polens »wahre Patrioten«

Rechtsnationaler Aufmarsch provoziert Straßenschlachten in Warschau / Über 90 deutsche Antifaschisten festgenommen

  • Julian Bartosz, Wroclaw
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Am polnischen Unabhängigkeitstag ist es in der Hauptstadt Warschau zu schweren Auseinandersetzungen gekommen. Tausende Rechtsnationalisten marschierten, rund 1500 Antifaschisten und Demokraten wehrten sich gegen diese Provokation. Die Polizei ging mit brutaler Gewalt vor.

Man möge doch bitte den fröhlichen Staatsfeiertag zum Gedenken an die Wiedergeburt Polens 1918 nicht gegeneinander begehen, mahnte Staatspräsident Bronislaw Komorowski am Freitag während der Zeremonie auf dem Pilsudskiplatz um zwölf Uhr mittags.

Drei Stunden später begann in der Warschauer Innenstadt eine Straßenschlacht, die Premier Donald Tusk zur Einberufung einer Kabinettssondersitzung und das Staatsoberhaupt zu der Erklärung veranlassten, die Gesetze müssten, ohne die demokratische Verfassung zu verletzen, geändert werden. Komorowski war bestürzt: Er musste das feierliche Abendbankett im Präsidentenpalast kurzfristig für eine Weile verlassen. Hanna Grontkiewicz-Waltz, Warschaus Stadtpräsidentin, erklärte zur gleichen Stunde, das Recht sei in Polen zu liberal. Sie hätte da einige Vorschläge.

Über 40 verletzte Polizisten, etwa 30 verletzte Demonstranten, eine Vielzahl von demolierten Polizeifahrzeugen und verbrannten privat...


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