Jüdische Gemeinde gegen »KenFM«

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(epd). Die Jüdische Gemeinde zu Berlin hat die Weiterführung der nach antisemitischen Vorwürfen einmalig ausgesetzten rbb-Hörfunksendung »KenFM« kritisiert. »Es ist die Frage zu stellen, ob nach solchen Äußerungen einfach zur Tagesordnung übergegangen werden kann«, erklärte die Gemeinde am Dienstag in der Hauptstadt. Der Moderator der Sendung im rbb-Radio »Fritz«, Ken Jebsen, hatte vor etwa zwei Wochen in einer Mail an einen Hörer geschrieben, dass er wisse, »wer den Holocaust als PR erfunden hat«.

Dieser Vorgang habe zu einer Reihe von antisemitischen Kommentaren vor allem im Internet geführt, erklärte die Jüdische Gemeinde weiter. Es solle nicht die Frage gestellt werden, ob Jebsen Antisemit sei oder nicht. So sei der Modeguru John Galliano von Dior gefeuert worden, nachdem er Menschen antisemitisch beschimpfte. Im Nachhinein werde er nicht als Antisemit eingestuft. »Aber er musste für seine Äußerungen die Konsequenzen tragen«, erklärte die Jüdische Gemeinde.

Nach Bekanntwerden der Mail von Jebsen wurde seine Sendung am 6. November kurzfristig ausgesetzt. Stattdessen lief vier Stunden lang unkommentiert Musik. In der vergangenen Woche gab der rbb dann die Weiterführung der Sendung bekannt. Nach Auffassung der öffentlich-rechtlichen Anstalt seien die Vorwürfe gegen Jebsen »haltlos« gewesen. Am Wochenende kündigte die Programmdirektorin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), Claudia Nothelle, laut Medienberichten an, künftig die Themen mit Jebsen abzusprechen.

Am vergangenen Sonntag ging »KenFM« wie gewohnt auf Sendung. Jebsen erklärte zu Beginn der Sendung, dass der kritisierte Satz aus dem Zusammenhang gerissen worden sei. Es sei in dem Schreiben um Propaganda und deren Funktionsweise gegangen. Gleichwohl bezeichnete er die Mail als missverständlich. Der Vorwurf, er habe den Holocaust geleugnet, sei aber absurd, betonte Jebsen. Seine erste Sendung nach der umstrittenen Mail hatte das Thema PR, das Jebsen mit »positives Radio« übersetzte.

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