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Märkische Wanderungen

Einwohnerzahlen in Brandenburg analysiert

  • Lesedauer: 2 Min.

Potsdam (dpa/nd). Die Bevölkerungsentwicklung in Brandenburger Orten wird vor allem durch Zuzüge und Abgänge und weniger durch Geburten und Todesfälle bestimmt. Das ist ein Ergebnis einer Wanderungsanalyse für die Jahre 2000 bis 2009, die das Infrastrukturministerium am Freitag in Potsdam veröffentlichte. Danach ging die Einwohnerzahl in den 46 sogenannten Zentralen Orten des Landes mit Versorgungsfunktionen für ihr Umland um insgesamt sechs Prozent zurück. Die Spannweite war regional groß.

Während etwa für die Stadt Teltow (Potsdam-Mittelmark) ein Zuwachs von 26 Prozent ermittelt wurde, hatte Eisenhüttenstadt einen Rückgang um 26 Prozent zu verkraften. Einmal mehr bestätigte sich die Erkenntnis, dass es im Berliner »Speckgürtel« im Unterschied zum restlichen Land allgemein Wanderungsgewinne, abseits davon dagegen Verluste gibt. »Jedoch betragen diese nur noch in wenigen Zentralorten entlang der Grenze zu Polen sowie in der Lausitz und im Kreis Elbe-Elster jährlich mehr als ein Prozent der Bevölkerung«, heißt es in der Mitteilung. »Die räumlich mobilste Altersgruppe ist die der sogenannten Arbeitsplatz- und Bildungswanderer - 18- bis unter 30-Jährige«, stellt die Untersuchung fest. Deutlich geringer sei die Mobilität der »Familienwanderer«, der 30- bis unter 50-Jährigen, sowie Minderjähriger. »Hochmobil ist die kleine Gruppe der Nichtdeutschen, für die das Land Brandenburg häufig kein endgültiger Wohn- und Arbeitsort sondern Zwischenstation ist.« Durch Zuzug und einer oft hohen Geburtenrate stehen viele Orte um Berlin laut Studie vor großen Herausforderungen. Denn es wachse der Bedarf an Wohnraum und es müsse eine ausreichende soziale Infrastruktur geboten werden.

Dies unterstützte auch der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) in einer Stellungnahme. Gleichzeitig müsse der Abriss überzähliger Wohnungen in Randregionen fortgesetzt werden, hieß es dort. Der Verband forderte den Bund in diesem Zusammenhang auf, sich klar zu Städtebau- und Wohnraumförderung sowie Altschuldenhilfe zu bekennen.

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