Zwickau will Abstand

Nächste Woche: Kundgebung gegen Rechts - und für das Image

  • Hendrik Lasch, Zwickau
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

War es Zufall, dass sich drei rechte Terroristen in Zwickau niederließen? Ja, sagt die Stadt und will ihr Image aufpolieren. Zugleich wird eingeräumt, dass die rechte Szene gut etabliert ist.

In den Spitzbbogenfenstern des blassgelben Hauses in der Frühlingsstraße 23 in Zwickau hängen Inserate. »Hier entstehen in den nächsten Wochen drei Zweiraumwohnungen«, ist zu lesen. Der Anspruch erscheint irrwitzig, denn die rechte Hälfte des Gebäudes ist eine Ruine: Mauern sind weggesprengt oder abgerissen, Balken sind verkohlt. Hier befand sich die Wohnung, deren drei Mieter als »braune Terrorzelle« bekannt wurden, nachdem Beate Z. den Unterschlupf am 4. November nachmittags in die Luft jagte.

Was brachte die drei dazu, sich 2008 in diesem gutbürgerlichen Viertel niederzulassen; was zog sie nach Zwickau, wo zumindest Z. wohl bereits seit 1999 lebte? Das fragen sich nicht wenige der vielen Passanten, die dieser Tage in die Frühlingsstraße kommen und Fotos des von Polizisten bewachten Hauses schießen. Das fragen sich auch viele Einwohner in Sachsens viertgrößter Stadt, die in bundesweiten Nachrichten täglich von der »Zwickauer Terro...


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