Erstaunliches aus Erfurt

Statt Tourismus ist in Thüringen Terrorismus Tagesthema

»Das ist Thüringen«, hieß die Imagekampagne, die Ende August mit einem Budget von zwei Millionen Euro bundesweit gestartet worden war. Nun, seit Thüringen immer im Zusammenhang mit Nazi-Terrorismus genannt wird, hat Erfurt sie gestoppt. Statt Anzeigen zu schalten, geht man nun Anzeigen nach.

Kein Zweifel: Die Arbeitstage von Thomas Sippel als Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes sind gezählt. Seit 2000 führt er die Skandalbehörde. Nun muss er noch ein paar Akten über Mörder aus der Naziszene zusammenstellen, ein paar Antworten zum Versagen der Sicherheitsbehörden formulieren, um dann für alles mögliche Verantwortung zu übernehmen. Auch für eine krude Geheimdienststrategie, die lange vor seinem Amtsantritt ausgeheckt worden ist.

Man schrieb das Jahr 1994. Erstmals tauchten in Thüringen Klebezettel einer sogenannten Anti-Antifa »als neuartiges Bindeglied im neonazistischen Spektrum« auf. Sagte der Landesverfassungsschutz. Und der musste es schließlich wissen - wenn stimmt, was für viele Insider auf der Hand liegt: Erfurts Landesgeheimdienst hat das, was man ab 1995 »Thüringer Heimatschutz« (THS) nannte, gegründet.

Warum? Erstens, weil man eine selbst organisierte und mit vielen V-Leuten durchsetzte militante Na...


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