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Kupferdach verzögert Bau des Landtags
Zinkblech war bereits angeliefert / Morgen wird Richtfest gefeiert
Der neue Potsdamer Landtag wird trotz einer Spende von Software-Millionär Hasso Plattner voraussichtlich nicht mehr in diesem Jahr sein neues Kupferdach erhalten. Denn ursprünglich war ein Titanzinkdach geplant. Das liegt bereits zu großen Teilen auf der Baustelle in der Innenstadt bereit. »Jetzt muss der Ablauf überarbeitet werden. Alte Aufträge sind zu stornieren und neue zu verteilen«, sagte der Projektleiter für den Außenbau beim Bauunternehmen BAM Deutschland, Jens Heindorf.
Unklar ist auch noch, was mit dem auf Maß gefertigten Metallstreifen wird. »Im schlimmsten Fall sind sie nicht mehr weiter zu verwenden«, erklärte Heindorf. Eigentlich sollten die Dacharbeiten in dieser Woche bereits richtig anlaufen. Nun sei alles gestoppt. Man müsse sich nun verstärkt Gedanken über den Wetterschutz machen, da der Bau unterbrochen wurde. Die Dachstühle müssten mit Planen abgedeckt werden, um das Gebälk vor Nässe oder starker Sonneneinstrahlung zu schützen.
Nach Angaben von Heindorf ist noch keine neue Firma beauftragt worden, die die etwa 4300 Quadratmeter Dach eindeckt. »Das Projekt steht unter völlig anderen Bedingungen. Neue Kriterien müssen erarbeitet und ausgeschrieben werden.« Da bereits Vorarbeiten erledigt wurden, sei unter anderem die Frage der Gewährleistung der bereits fertiggestellten Abschnitte zu klären.
Die Arbeiten für das Titanzinkdach sind storniert. Welche Kosten möglicherweise dafür ins Haus stehen, konnte Heindorf nicht sagen. »Wir hoffen, das schon bereit liegende Material verkaufen zu können«, betonte er. Ob und in welcher Höhe die Änderung der Pläne Mehrkosten verursacht, konnte Heindorf noch nicht sagen.
Die Spende von Hasso Plattner ist eigentlich gut gemeint: Sie ermöglicht - gemäß der Historie - ein Kupferdach, wie es sich einst auf dem Potsdam Stadtschloss befand. Der Parlamentsneubau soll äußerlich an das zerstörte im Zweiten Weltkrieg zerstörte Schloss erinnern. Aus Kostengründen hatte man sich zunächst für das preiswertere Material Titanzink entschieden. Plattner sprang jedoch erneut ein. Über die Höhe seiner neuen Spende machte er keine Angaben. Plattner hatte bereits 20 Millionen Euro zur Wiederherstellung der historischen Knobelsdorffschen Fassade gespendet. Insgesamt kostet der Landtagsneubau 120 Millionen Euro. Am Donnerstagabend wird auf der Baustelle Richtfest gefeiert.
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