Edelweiss und Hakenkreuz

Lange vor 1933 hat der Alpenverein Juden diskriminiert - eine Ausstellung in München arbeitet die DAV-Geschichte auf

  • Sabine Dobel, dpa
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

»Berg Heil«, das klingt schon ein bisschen wie »Sieg Heil«. Unter den provokativen Titel »Berg heil« stellt der Alpenverein gut 65 Jahre nach dem Krieg die Aufarbeitung seiner nationalsozialistischen und antisemitischen Vergangenheit vor.

München. Manchmal ging es ganz einfach mit der Entnazifizierung. Eine Stückchen Stoff, eine Nadel, ein paar Stiche - schon war der nach 1945 unerwünschte Name Hermann Göring überdeckt von dem neuen Namen Martin Busch. Nach diesem unbedenklichen Tiroler Landesschulrat benannte der Alpenverein flugs die ursprünglich als Hermann-Göring-Haus geplante Hütte in den Ötztaler Alpen, der Wirt allerdings wollte die guten, aber leider vergangenheitsbelasteten Wolldecken nicht wegwerfen.

Über 65 Jahre nach Kriegsende haben die Alpenvereine in Deutschland (DAV), Österreich (OeAV) und Südtirol (AVS) jetzt gemeinsam ihre Geschichte aufgearbeitet und ein 600-seitiges Werk zur Zeit von 1918 bis 1945 veröffentlicht.

Der geklaute Gruß

In einer Ausstellung sind von heute an in München rund 250 Exponate zu sehen: Matratzenlager, Fahrräder, mit denen Bergsteiger in die Westalpen zu den großen Nordwänden fuhren, und eben die - tatsächlich br...


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