Mit Glitzeraugen gegen finstere Mächte

Die Bonner Bundeskunsthalle taucht tief ein in die schrille, bunte Welt japanischer Trickfilme

Hierzulande eines der bekanntesten Motive aus der Welt der japanischen Animationsfilme: die Zeichentrickversion des Schweizer Kinderbuchklassikers »Heidi«
Hierzulande eines der bekanntesten Motive aus der Welt der japanischen Animationsfilme: die Zeichentrickversion des Schweizer Kinderbuchklassikers »Heidi«

Wie sie dasteht. Ganz selbstverständlich, als wäre nichts Besonderes an ihrem abgedrehten Outfit. Dem Mini-Rüschenrock, der Zopfperücke in Pink, den niedlichen Löffelohren. Ohne eine Miene zu verziehen, posiert das putzige Hasenfräulein im engen Jungmädchenzimmer. Mit Karneval hat das wohl nichts zu tun. Viel eher ist die Maskerade Teil eines Paralleluniversums, wo sich neben der zuckersüßen »Sailor Chibi Moon« allerhand merkwürdiges Volk herumtreibt. Die kriegerische Fran etwa, Hauro mit seinen großen schwarzen Schwingen und was sonst noch kreucht und fleucht in der bunten Bildwelt von Manga und Anime.

Überall auf der Welt hat Oliver Sieber solch liebevoll kostümierte Modelle für seine Fotos gefunden. Junge Leute, die sich wohlfühlen in der fremden Identität. In der Bundeskunsthalle macht seine Bildserie klar, welch bizarre Blüten der Kult um die Helden der japanischen Comics und Animationsfilme treibt. Es ist eine Welt für sich -...


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