Die Polizei rüstet auf

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Bei der Polizei rechnet man offenbar damit, dass die Bahn nach der morgigen Volksabstimmung zu Stuttgart 21 weiterbauen kann. Sie rüstet auf. Vor allem geht es um den Schlossgarten, jenen Park am Stuttgarter Hauptbahnhof, in dem am 30. September 2010, dem »schwarzen Donnerstag«, brutal gegen Demonstranten mit Wasserwerfern, Knüppeln und Pfefferspray vorgegangen worden war, um Bäume für die S21-Baustelle fällen zu können.

In diesem Park ist nach dem damaligen Einsatz nicht nur die Blechhalle für das Grundwassermanagement für S21 aufgebaut worden, hier haben sich auch S21-Gegner in einem Zeltdorf angesiedelt. Doch eben diesen Platz braucht die Bahn für den Bau des unterirdischen Bahnhofes. Das Camp muss also irgendwann geräumt werden, da hier weitere Bäume gefällt werden sollen.

Zudem steht der Abriss des Südflügels des Hauptbahnhofes an. Beides soll gleichzeitig geschehen und zwar vor dem 29. Februar; dann beginnt wieder die Vegetationsperiode, während der keine Bäume gefällt werden dürfen.

Die Polizei rechnet bei diesen Vorhaben mit massiven Protesten von Bahnhofsgegnern. Deswegen hat sie Container bestellt, die sie auf dem etwa fünf Kilometer entfernten Cannstatter Wasen aufstellen will. »Wir brauchen vermutlich 200 zusätzliche Gewahrsamplätze und dazu nutzen wir Bürocontainer, die entsprechend umgebaut werden«, hat Polizeisprecher Stefan Keilbach erklärt. Zudem versucht man Hotelbetten für 9000 externe Beamte zu reservieren.

Auch am morgigen Tag der Volksabstimmung werden mehr Polizisten rund um den Bahnhof im Einsatz sein. Wie viele, will die Polizei allerdings nicht verraten.

Gesa von Leesen

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