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Toleranz trainiert

  • Gudrun Janicke, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Blackfoot-Indianer bei den Schützen, eine koreanische Sushiköchin bei den Anglern: Das Toleranzprojekt der Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg hat für ungewöhnliche Begegnungen gesorgt. Mitglieder brandenburgischer Vereine trafen sich mit Menschen anderer Kulturen und Szenen. Initiiert wurden die Begegnungen innerhalb des Projektes »Spaces - Information, Debatte und Training für Toleranz«. Es sollte untersucht werden, wie Toleranz vermittelt werden könne, sagte Katharina Thanner, Bildungsreferentin bei der Böll-Stiftung. Der gerade erschienene Band »Vereinsheime - Kommunikationsräume für Toleranz« dokumentiert die Erfahrungen.

Zunächst seien beide Seiten zögerlich aufeinander zugegangen, sagte Thanner. »Vorbehalte und Vorurteile konnten jedoch ausgeräumt werden. Schnell war man bereit, die ungewöhnlichen Erfahrungen zuzulassen«, betonte sie. »Die Workshops haben gezeigt, dass es wichtig ist, miteinander ins Gespräch zu kommen«, betonte Thanner.

Der Oranienburger Chor Viva la Musica etwa kam mit der A-cappella-Gruppe Harmonites aus Berlin zusammen. Gemeinsam wurden mehrere Stücke einstudiert. Ein Geschmackserlebnis der besonderen Art verschaffte die Koreanerin Kim Chong. Sie bewies Rangsdorfer Anglern, wie gut Sushis aus heimischen Karpfen schmecken können.

In einem anderem Projekt machte die Wittenberger Schützengilde 1582 Bekanntschaft mit Pfeil und Bogen - demonstriert von einem kanadischen Indianer. Sehr groß waren auch die Gegensätze, als der Fehrbelliner Karnevalsklub auf zwei Kreuzberger Travestiekünstler traf. Die Brandenburger waren skeptisch gegenüber Schwulen - und die Kreuzberger hatten Vorbehalte gegen ländliche Gegenden im Osten.

»Vereinsheime - Kommunikationsräume für Toleranz«, Metropol Verlag, 196 Seiten, 16 Euro

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