Auf Distanz zum »Chaosklub EU«

In Nordeuropa sinkt mit der Euro-Krise das Interesse an engerer Bindung an die Gemeinschaft

  • Gregor Putensen
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Krise im Euro-Raum hat auch unter den zehn mit nationaler Währung verbliebenen EU-Mitgliedsstaaten zu deutlicher Verunsicherung geführt. Das gilt besonders für die Länder Nordeuropas, von denen lediglich Finnland von Anbeginn an den Euro übernommen hatte, aber ebenso für Island und Norwegen als Nichtmitglieder der EU.

War der Drang der EU-Staaten Schweden und Dänemark in Richtung Euro-Zone sowie Islands und Norwegens aus zum Teil unterschiedlichen Interessenlagen heraus zeitweise recht massiv, stoßen Forderungen dieser Art kaum auf markante Resonanz. So wird beispielsweise der Ruf Carl B. Hamiltons, des wirtschaftspolitischen Sprechers der in Schweden mitregierenden liberalen Volkspartei, nach finanzpolitischer Solidarität mit dem bedrängten Euro nicht nur mit unverkennbarer Zurückhaltung aufgenommen. Sogar schwedische Spitzenkandidaten für den neuen Parteivorsitz in der Linkspartei, wie unter anderem Jonas Sjöstedt, konnten diesem Ruf mit ihrer Aufforderung, den Euro doch generell abzuschaffen, ohne die sonst fast rituelle Empörung im großbürgerlichen »Svenska Dagbladet« entgegentreten.

In Norwegen hat die Euro-Krise offenbar zu einem tief greifenden Umbruch ...


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