Erinnern an eine »böse Zeit«
Sieben Jahre nach der Schließung gibt es in Prettin wieder eine Gedenkstätte für das KZ Lichtenburg
Nach sieben Jahren Pause wird wieder an das KZ Lichtenburg erinnert: Gestern wurde eine völlig neu gestaltete Gedenkstätte in Prettin übergeben.
Der Spruch ist in Sütterlinschrift in den Mauerputz geritzt. »Es ist böse Zeit«, steht über einer Zellentür in der Lichtenburg: »1200 Menschen sind hier, die man zugrunde richtet.« Die Worte erinnern an die düstersten Jahre in der Geschichte des Schlosses, das seit 1574 in den Elbauen zwischen Wittenberg und Torgau steht. Dort richteten die Nationalsozialisten im Juni 1933 ein KZ ein. Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter und andere Gegner des Regimes wurden misshandelt, gedemütigt und gebrochen. »Es regierte die blanke Gewalt«, sagt Kai Lange, der Leiter der Stiftung Gedenkstätten des Landes Sachsen-Anhalt.
Viele Jahre lang erinnerten nur Schrifttafeln im Hof des Renaissancebaus an diese Zeit. Eine im Jahr 1965 eröffnete Gedenkstätte wurde vom Kreis Wittenberg 2004 aus Geldmangel geschlossen. Jetzt jedoch hat das Gedenken an die Insassen des KZ Lichtenburg wieder einen würdigen Rahmen: Mit einem Festakt wurde gestern ein ne...
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