Nach drei Wochen noch immer am Anfang

Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt bitten die Bevölkerung um Hinweise zur NSU-Mörderbande

Bei der Aufklärung der Mordserie des »Nationalsozialistischen Untergrundes« und der Aufdeckung seines Unterstützer-Netzwerkes setzten Ermittler jetzt verstärkt auf die Unterstützung der Bevölkerung, sagte Generalbundesanwalt Harald Range am Donnerstag. Die bisherigen Ermittlungsergebnisse erscheinen dürftig.

Gemessen an der Schwere der Taten des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) und dem Aufwand, der zu ihrer Aufklärung betrieben wird, sind die Ermittlungsergebnisse nach drei Wochen mehr als dürftig. 421 Polizisten sind an den Ermittlungen beteiligt, 50 weitere hat das BKA gerade aus den Ländern angefordert. Doch vermutlich wird das nicht reichen, um den 1998 untergetauchten und zuletzt in Zwickau wohnenden Nazi-Zellen-Mitgliedern auf die Schliche zu kommen. Auf ihr Konto geht die bundesweite Mordserie an neun Migranten in den Jahren 2000 bis 2006. Außerdem steht die Terrorgruppe im Verdacht, 2007 in Heilbronn eine Polizistin erschossen und deren Kollegen schwer verletzt zu haben. Die Zelle soll zudem 2001 und 2004 zwei Sprengstoffanschläge mit insgesamt 23 Verletzten in Köln verübt haben. Mindestens 14 bewaffnete Banküberfälle hat sie vermutlich begangen, bei denen sie insgesamt mehr als 600 000 Euro erbeutet hat.

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